Veranstaltungen und Projekte

In Waidhaus trafen sich die Gemeinderäte aus Waidhaus und Rozvadov zu einer gemeinsamen Gemeinderatssitzung.

Im September 2017 wurde bereits bei der ehemaligen St. Wenzelkirche in Rozvadov ein schmiedeeisernes Kreuz errichtet als Symbol der Freundschaft zwischen Waidhaus und Rozvadov.
Am 23. Juni 2019 bekam der Markt Waidhaus ebenfalls ein schmiedeeisernes Wegekreuz. Dieses wurde am Aufgang zur Pfarrkirche St. Emmeram errichtet. Es ist ca. 350 cm hoch und wiegt ca. 150 kg. Es wird beherrscht vom gekreuzigten Jesus, der als Flachrelief gearbeitet und mit 24 karätigem Blattgold überzogen ist. Die Symbolik der Freundschaft wird durch Triebe einer Linde (Tschechien) und einer Eiche (Deutschland) zu Füßen des Kreuzes und im Sockel verdeutlicht. Die Triebe haben acht Blätter. Sie stehen für die jeweils acht Buchstaben für Rozvadov und Waidhaus. Außerdem sollen diese Triebe auch das Streben und das friedvolle Miteinander symbolisieren. Die Materialien Eisen und Granit stehen für die harte Arbeit, der es bedarf, eine Freundschaft aufzubauen, zu festigen und zu erhalten. Die Kreuze wurden gefertigt durch den tschechischen Kunstschmied Ivo Rudolf. Dieser lebt und arbeitet in Vodna, einem Ortsteil der Kleinstadt Becov an der Tepla im Kreis Karlsbad.

Anlässlich der 25-jährigen Partnerschaft zwischen Waidhaus und Rozvadov kamen viele Gäste ins Gemeindezentrum ins Rathaus. An diesem Festakt wollten die Veranstalter an diese wichtige Verbindung zwischen den beiden Gemeinden erinnern.
Bürgermeisterin Margit Kirzinger blickte zurück: „Gustl Reichenberger und Jindrich Cerveny waren bereits zuvor Freunde.“ Der ehemalige Bürgermeister von Rozvadov saß unter den Festgästen. An den bereits verstorbenen Waidhauser Bürgermeister Gustl Reichenberger blieb einzig die Erinnerung. "Ihm sei es „immer eine Herzensangelegenheit gewesen, diese Partnerschaft mit Leben zu erfüllen“. Des Weiteren erinnerte Sie an die verschiedenen Punkte beim Partnerschaftsvertrag und bat beide Seiten, dass weiter intensiv an der Freundschaft gearbeitet werden muß.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Kapelle „Domazlicanka“ mit Melodien, die auch diesseits der Landesgrenze zum Repertoire vieler Blasorchester gehören.

Zu den Gästen gehörten außer den Gemeinderäten aus Waidhaus und Rozvadov auch der Landrat des Landkreises Neustadt/WN Andreas Meier, der Senator Miroslav Nenutil aus Stríbro sowie der Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch. Erinnerungsgläser der Marktgemeinde erhielten alle Festgäste abschließend im Zuge des Eintrags ins Golden Buch der Marktgemeinde Waidhaus.

Vor 30 Jahren, am 23. Dezember 1989 wurde durch die beiden Außenminister Hans-Dietrich Genscher und Jiří Dienstbier bei Novy Domky der Grenzzaun durchschnitten. Dieser weltweit denkwürdige Tag der Freiheit wurde vor Ort mit einem deutsch-tschechischen Bürgerfest gefeiert. Beiden Kommunen, dem Markt Waidhaus und der Gemeinde Rozvadov war im Vorfeld bewusst, dass der 30. Jahrestag des Falls des Eisernen Vorhangs gemeinsam gefeiert werden muss. Nach einem Treffen mit Regierungspräsident Axel Bartelt war man sich einig, ein Fest der Freundschaft zu feiern. Als Tag wählte man den 28. September 2019. Die Programmgestaltung und Organisation lag in den Händen von Bürgermeister Pavel Pajer und Bürgermeisterin Margit Kirzinger. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von Martina Klimpel und Theresa Schmidt. Bereits am Vormittag wurde im Rahmen des Roßhaupter Treffens in der St. Wenzelskirche in Rozvadov eine beeindruckende Messe gefeiert. Die beiden Geistlichen, Pfarrer Schmidt und Pfarrer Hartl verstanden es in ihren Reden bestens, die Wichtigkeit von Freiheit und von Freundschaft über Landesgrenzen hinweg herauszustellen.
Zum Festakt konnte man wichtige Persönlichkeiten aus der Politik begrüßen, unter ihnen auch Senator Miroslav Nenutil, Hejtman Josef Bernard, Regierungsvizepräsident Christoph Reichert und stellvertretenden Landrat Albert Nickl. Neben weiteren Zeitzeugen berichtete der damalige Bürgermeister der Gemeinde Rozvadov Jindřich Červený über seine Erlebnisse und Eindrücke. Er hob die besondere Rolle des verstorbenen Bürgermeisters Gustl Reichenberger heraus, der sich Zeit seines Lebens für die deutsch-tschechische Freundschaft einsetzte. Die Ausstellung des Heimatkundlichen Arbeitskreises erinnerte mit vielen Bildern an den 23. Dezember 1989. Der eine oder andere fand sich dann auch auf den Bildern wieder. Das deutsch-tschechische Rahmenprogramm mit der besonderen Feuershow von Public-Surprise und ausgezeichneter Musik aus beiden Ländern zog viele Gäste an und es wurde bis in die Nacht gemeinsam gefeiert. So entstehen Freundschaften – dessen sind sich alle sicher.

Fast taggenau nach 400 Jahren wurde ein Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht bei Roßhaupt am 16. Juli 1621 feierlich eingeweiht. Um dieses geschichtsträchtige Ereignis würdevoll zu ehren, hat die Gemeinde Rozvadov am „Blutacker“ ein Mahnmal errichten lassen. Erster Bürgermeister Martin Ábel erinnerte bei seiner Begrüßung daran, dass noch immer Spuren dieses Konflikts in der Landschaft zu entdecken sind. Die Truppen der Grafen Mansfeld und Tilly errichteten auf böhmischer und oberpfälzer Seite Schanzen. Bald wird ein Buch zu den umfassenden archäologischen Untersuchungen dort durch den HAK Waidhaus auch in deutscher Sprache herausgegeben. Der Initiator und Kunstschmied Ivo Rudolf verewigte neben den Jahreszahlen und den Namen der beiden Truppenanführer auf dem Gedenkstein auch die typischen Grundrisse von Schanzen in Metall. Die Gemeinde Rozvadov gestaltete den direkt neben der Grenzstraße liegenden Platz ansprechend. Zweiter Bürgermeister Josef Schmucker nahm mit einigen Markträten, Stv. Landrätin Margit Kirzinger und dem Weydhauser Fähnlein an der Einweihung durch Pfarrer Holecek aus Tachov mit Kranzniederlegung gerne teil. Eine Fahnenabordnung der Gruppe „Butler´s Regiment“ waren dem Mahnmal als Ehrenwache während des Festaktes beigestellt.

Während des 30jährigen Krieges haben die Orte Waidhaus und Rozvadov sehr unter der langjährigen Belagerung mit vielen tausend Beteiligten gelitten. Umso glücklicher sind wir jetzt über die friedlichen Zeiten an der Grenze und die langjährige Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden. Als Standort für einen weiteren Meilenstein in Waidhaus wurde der „Dufthang“ beim Pfälzerhof ausgewählt, auf dessen historischen Boden sich tatsächlich im 30jährigen Krieg ein Teil des Lagers befand. Der zweite Meilenstein wird auf dem Blutacker bei Rozvadov zur Erinnerung an die bedeutende Schlacht im 30jährigen Krieg aufgestellt. Durch diese zusammengehörenden Gedenksteine wird die freundschaftliche Verbindung zwischen den beiden Grenzgemeinden weiter gefestigt. Die Meilensteine wurden unter Mitwirkung des Vereins Via Carolina - Goldene Straße e.V. angefertigt und nun im Rahmen des Bürgerfestes durch Pfarrer Georg Hartl geweiht. Nach einer beeindruckenden Feldmesse unter den Kastanien beim Gasthof Pfälzerhof unter Mitwirkung des großen Vereinsorchesters marschierten die Ehrengäste, Vereinsabordnungen mit Fahnen und Zuschauer zum Dufthang. Dort folgten Grußworte des 1. Bürgermeisters von Waidhaus Markus Bauriedl, des 1. Bürgermeisters von Rozvadov Martin Abel, der stellv. Landrätin und Altbürgermeisterin Margit Kirzinger, des 1. Vorsitzenden des Weydhauser Fähnleins und Ortsheimatpfleger Andreas Ringholz sowie des Vorsitzenden des Vereins Via Carolina - Goldene Straße e.V. Alfred Wolf. Das Weydhauser Fähnlein, die Kurfürstliche Schlosswache zu Amberg und das tschechische Butler Regiment feuerten noch Salutschüsse ab, bevor der Festzug alle Ehrengäste zum Frühschoppen und Mittagessen beim Bürgerfest am Marktplatz führte.

Die Veranstaltung wurde gefördert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.